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«Liefere statt lafere» – Gratis WLAN für die Stadt Bern, Teil 2

Am 17. Januar 2018 offerierte die Piratenpartei Bern der Stadt Bern 20 Freifunk Router um in der Stadt Bern endlich ein brauchbares Gratis-WLAN Angebot für Gäste und Touristen aufzubauen.

Viele Medien berichteten über unseren Schritt: Der Bund, Berner Zeitung, 20min, sowie TV und Radios.

Am 24. Februar traf endlich die Antwort der Stadt Bern per Snail-Mail (Briefpost) bei uns ein. Zusammengefasst:

  • Sie freuen sich über das Interesse und das Angebot.
  • Sie verweisen auf die verschiedenen Geschäfte des Berner Stadtrats, und die umfassenden Abklärungen des Gemeinderats.
  • Sie verweisen auf die Ablehnung des Postulats durch den Berner Stadtrat im Januar.
  • Sie danken für unser Angebot und erachten unser Angebot und der Freifunk-Ansatz nicht als Lösung. Die Hardware sei das kleinste Problem und und nur ein kleiner Kostenfaktor. Die Trägerschaft und insbesondere die schwierige Berner Topografie seien damit nicht gelöst.
  • Zum städtisches Gratis-WLAN sei demokratisch ein NEIN entschieden worden. Damit kann zum heutigen Zeitpunkt auf unser Angebot nicht eingegangen werden.

Die Korrespondenz kann auf Anfrage bei den Berner Piraten eingesehen werden.

Wir Piraten sind keine Typen, die beim kleinsten Gegenwind resignieren. Darum lassen wir unser Angebot über 20 kostenlose Freifunk Router weiter bestehen!

Damit es endlich vorwärts geht, suchen wir nun geeignete Hotspots, um in der Stadt Bern zumindest an einigen Orten ein kostenloses WLAN zu ermöglichen. Wir haben die Stadt Bern erneut angeschrieben, und bitten nun um Internet-Zugänge sowie Strom in/an einigen ihrer Immobilien wie Käfigturm, Predigergasse, Zytglogge, Erlacherhof oder Bärengraben. Gleichzeitig sollen sich auch Restaurants oder Ladengeschäfte melden, die eine einfache, kostengünstige und vor allem kundenfreundliche Lösung suchen.

Nochmals zur Technik und der Kostenstruktur:

Freifunk besteht aus umprogrammierten Standard-WLAN-Routern, welche ca. 35.- kosten und nur noch einen Internetanschluss benötigen. Sie kommunizieren isoliert über VPN mit dem Freifunk-Netz und dem Internet. Auch ohne Internet-Zugang können sich Freifunk Router mit anderen Geräten über Mesh-Netzwerktechnik mit anderen Geräten verbinden und somit eine Flächendeckung ohne Verkabelung ernöglichen (z.B. in Schaufenstern und den Berner Lauben). Mit 50-100 Geräten (also in jedem 3.-5. Schaufenster) hätte man bereits von Loebegge bis Zytglogge eine nahezu-Flächendeckung.

Freifunk ist um Faktoren einfacher und günstiger, als die vom Gemeinderat in der Motionsantwort vorgeschlagene Lösung. Zitat aus dem Bericht des Gemeinderats:

Der Konzeptentwurf geht weiter von einmaligen Investitionskosten für eine zentrale Authentifizierungs-Plattform von Fr. 150’000.- und jährlichen Betriebskosten von Fr. 25’000.- aus. Für die WLAN Access-Points wird von Investitionskosten von Fr. 3’000.- für Innenräume und von Fr. 6’000.00 für Aussenstandorte ausgegangen. Die Betriebskosten werden auf Fr. 1’200.- bis Fr. 2 400.- pro Jahr und Access-Point beziffert.

Ein Irrsinn! Dass solche Budgets vom Stadtrat nicht häufiger hinterfragt werden ist wirklich beschämend. Wir Piraten helfen ja gerne mit liefere statt lafere. Denn:

  • Freifunk braucht keine Authentifizierungs-Plattform (150’000.-) mit jährlichen Betriebskosten (25’000.-)
  • WLAN Access-Points kosten 35.- bis 100.- und nicht 3’000.- bis 6’000.- wie budgetiert
  • Betriebskosten (Strom!) pro Router betragen jährlich 10.- bis 20.- und nicht  1’200.- bis 2’400.-
  • Viel Arbeit wird ehrenamtlich geleistet, ist also für den Steuerzahler kostenlos! Die Trägerschaft ist ein nicht gewinn-orientierter Verein.

Hier einige weitergehende Links dazu:

Es scheint, als ob der Gemeinderat absolut keine Lust hat, beim kostenlosen WLAN vorwärts zu machen. Wir Piraten bleiben dran und machen bald mehr Nägel mit Köpfen! Ein Demogerät mit mobilem Internet-Zugang ist im Beitragsbild zu sehen.